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Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas
Polnische Filmreihe

Polnische Filmreihe

Gemeinsam mit der Filiale Leipzig des Polnischen Instituts Berlin und dem Institut für Europäische Geschichte laden wir Sie regelmäßig zu der Filmreihe filmPOLSKA reloaded – Neues polnisches Kino ein. Die Filmvorführungen finden in dem Filmclub "mittendrin"   in der Reichenhainer Str. 35, 09126 Chemnitz statt.

Weitere Informationen zu der jeweiligen Veranstaltung finden Sie auf der Homepage des Filmclubs Mittendrin:

www.filmclub-mittendrin.de

Der Eintritt zu den Vorstellungen ist frei.

 

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18.01.2023, 20:00

IO / EO

Spielfilm, R: Jerzy Skolimowski, Polen/Italien 2022, 86 min

Aus dem Programmheft der Osteuropäischen Filmtage Dresden 19.-27.11.2022:
"Die Welt ist ein geheimnisvoller Ort, wenn man sie mit den Augen eines Tieres betrachtet. EO, ein grauer Esel mit melancholischen Augen, begegnet auf seinem Lebensweg guten und schlechten Menschen, erlebt Freude undSchmerz, erträgt das Glücksrad, das sein Glück in Unglück und seine Verzweiflung in unerwartete Glückseligkeit verwandelt. Doch nicht einmal für einen Moment verliert er seine Unschuld.

Mit der Neuinterpretation der französischen Vorlage „Zum Beispiel Balthasar“ aus dem Jahr 1966 huldigt der mittlerweile 84-jährige polnische Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Jerzy Skolimowski dem französischen Regisseur Robert Bresson. In seiner zeitgenössischen Fabel, gedreht in Polen und Italien, zeigt uns Skolimowski die Welt aus der Perspektive eines grauen Nutztiers und folgt ihm bei seinen freudvollen und schmerzhaften Begegnungen und auf seinem Lebensweg durch Europa und führt uns als Zuschauende vor, dass menschliche Intelligenz uns zwar die Fähigkeit gibt, unser Schicksal zu begreifen, wir aber auch nicht die Macht besitzen, es zu kontrollieren.

Beim Filmfestival in Cannes 2022 gab es für Regisseur Jerzy Skolimowski den Preis der Jury und für Pawel Mykietyn den Preis für die beste Filmmusik."

Quelle, Trailer

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05.12.2022, 20:00

Obywatel Jones / Red Secrets: Im Fadenkreuz Stalins

Spielfilm, R: Agnieszka Holland, Polen/Ukraine/Großbritannien 2019, 118 min

Durch die Augen des Journalisten Gareth Jones thematisiert der Film die große Hungersnot 1932/1933, die in Folge der angeordneten Zwangskollektivierungen in der Landwirtschaft mehrere Millionen Opfer in der Sowjetunion, vor allem in der Ukraine, dem Nordkaukasus und Kasachstan forderte.

Rainer Mende, Filiale Leipzig des Polnischen Instituts Berlin:
„Agnieszka Holland beschreibt in eindrücklichen, auch für Geschichts-Laien verständlichen Bildern nicht nur den ukrainischen Holodomor 1932/33, sondern auch das enge Geflecht aus Scheinheiligkeit und Affirmation, mit dem die internationale Gemeinschaft den Massenmord und sein langes Totschweigen erst ermöglichte. Damit liefert sie eine nahezu prophetische Blaupause für das aktuelle Geschehen im Osten Europas. Nebenher erlaubt sich die Regisseurin einige Referenzen an das Kino der Zwischenkriegszeit und setzt jenen Journalisten ein Denkmal, die für die Wahrheit ihr Leben riskieren.“

Vor dem Film wird es eine kurze Einführung in die Debatte um die Bewertung des Holodomor als Genozid geben.

Trailer

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22.01.2020, 21:00

Twarz / Die Maske

Spielfilm, R: Malgorzata Szumowska, Polen 2018, 91 min, OmdU

Bitterböse Satire über das ländliche Polen Eben noch Teil der Dorfgemeinschaft, im nächsten Moment der Ausgestoßene: In ihrem preisgekrönten Film „Die Maske“ (u.a. Berlinale: Silberner Bär) hält die polnische Regisseurin Małgorzata Szumowska ihren Mitbürgern den Spiegel vor. Eine satirische Abrechnung mit provinzieller Bigotterie.

Trailer

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04.12.2019, 21:00

W imię... / Im Namen des...

Spielfilm, R: Malgorzata Szumowska, Polen 2013, 102 min, OmdU

Priester Adam wird in ein kleines Dorf versetzt und wegen seiner lockeren Art und des Engagements für Jugendliche schnell zu einem geschätzten Mitglied der Gemeinde. Doch Adam leidet an Depressionen. Der Grund: Er fühlt sich zu Männern hingezogen, und es fällt ihm zunehmend schwerer, diese Neigung zu unterdrücken. Woran nicht zuletzt sein Schützling Lukasz schuld ist.

2013 gewann der Film den Teddy auf der Berlinale, mit dem herausragende Filme zu queeren Themen ausgezeichnet werden. Szumowska liefert einen nachdenklichen Appell an die Kirche zu mehr Toleranz, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger ihr Thema zu verwässern. So bleibt „W imie…“ durchgehend spannend und mehrdeutig. Kooperation mit filmPOLSKA, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaft.

Trailer

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26.06.2019, 21:00

Zimna wojna / Cold War - Der Breitengrad der Liebe

Spielfilm, R: Paweł Pawlikowski, Polen 2018, 89 min, OmdU

Kurzbeschreibung:

Während des polnischen Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg macht sich der Komponist Wiktor auf die Suche nach traditionellen Melodien für ein neues Tanz- und Musik-Ensemble. Dem Kulturleben seines Landes möchte er so frisches Leben einhauchen. Unter seinen Studentinnen ist auch die Sängerin Zula, gleich im ersten Augenblick elektrisiert sie Wiktor. Schön, hinreißend und energiegeladen ist Zula schon bald der Mittelpunkt des Ensembles und die beiden verlieben sich ineinander. Ihre brennende Leidenschaft scheint keine Grenzen zu kennen.

Doch als das Repertoire des Ensembles zunehmend politisiert wird, nutzt Wiktor einen Auftritt in Ostberlin, um in den Westen zu fliehen. Zula bleibt der verabredeten Flucht fern und doch führt das Schicksal die beiden Liebenden Jahre später erneut zueinander.

In seinem einzigartigen Meisterwerk erzählt der Oscar®-Preisträger Paweł Pawlikowski ("Ida") von der schier unbändigen, zutiefst menschlichen Kraft der Liebe. In so magischen wie sinnlichen Bildern überzeugt "Zimna wojna" mit einer überragend starken Liebesgeschichte, die in ihrer Unerbittlichkeit und brillanten Intensität unendlich lange nachwirkt.

Der Film wurde beim Festival in Cannes 2018 für die beste Regie ausgezeichnet und gewann die Goldenen Löwen als bester Film beim 43. Polnischen Spielfilmfestival in Gdynia.
 

 

 

15.05.2019, 21:00

Pokot / Die Spur

Spielfilm, R: Agnieszka Holland / Katarzyna Adamik, Polen 2017, 128 min, OmdU

Kurzbeschreibung:

Duszejko, eine pensionierte Brückenbauingenieurin, lebt zurückgezogen in einem Bergdorf an der polnisch-tschechischen Grenze. Sie ist charismatisch, exzentrisch, eine leidenschaftliche Astrologin und strikte Vegetarierin. Eines Tages sind ihre geliebten Hunde verschwunden. Wenig später entdeckt sie in einer verschneiten Winternacht ihren toten Nachbarn, und bei dessen Leiche eine Hirschfährte. Weitere Männer sterben auf mysteriöse Weise. Alle hatten ihren festen Platz in der dörflichen Gemeinschaft, alle waren passionierte Jäger. Sind sie Opfer wilder Tiere geworden? Oder lässt sich ein Mensch zu einem blutigen Rachefeldzug hinreißen? Irgendwann fällt der Verdacht auf Duszejko.

"[...] – ein waghalsiger Genremix aus komischer Detektivstory, spannendem Ökothriller und feministischem Märchen, der im Wettbewerb der Berlinale 2017 seine Weltpremiere feierte und mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde."

Trailer

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12.07.2017

Hiszpanka / Influence

Geschichtsphantasie, R: Łukasz Barczyk, Polen 2015, 121 min, OmeU

Kurzbeschreibung:

Barczyks Geschichts-Phantasie erzählt über eine Episode kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, den sogenannten Posener Aufstand 1919, in der eine Gruppe spirituell hochbegabter Verschwörer versucht, mit metaphysischen Hilfsmitteln den Meisterpianisten und künftigen polnischen Ministerpräsidenten Ignacy Jan Paderewski aus dem Ausland zurück zu lotsen. Dummerweise steht ihnen auf der deutschen Gegenseite in Gestalt des zwielichtigen Mediums Doktor M. Abuse ein nicht minder begabter Schurke gegenüber. Mit diversen Tricks versuchen beide Seiten, einander auszuhebeln und damit dem Lauf der Geschichte in ihrem Interesse auf die Sprünge zu helfen.

Fotos © Jacek Piotrowski; Plakat

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10.05.2017

Jarocin, po co wolność / Rock For Freedom

Dok, R: Marek Gajczak & Leszek Gnoiński, Polen 2016, 105 min, OmeU

Kurzbeschreibung:

Jarocin war eine Legende und ist es immer noch. Mitten in den von Stillstand, Mangel und Verknöcherung geprägten Achtzigerjahren war das dortige Musikfestival ein Ventil für alle jungen Polen, die anders waren und dachten. Diverse Subkulturen begegneten sich jeden Sommer in einem großpolnischen Provinzstädtchen auf und vor der Bühne: Punk, Metal, Reggae, Blues, New Wave, Experimentalmusik. Viele Besucher von damals bekennen heute, das Festival habe ihr Leben verändert.

Trailer; Plakat

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10.05.2017

Baby Pump

Spielfilm, R: Kuba Czekaj, PL 2015, 86 min, OmdU

Kurzbeschreibung:

Ein kleiner Ort irgendwo auf dieser Welt, darin das Haus einer alleinerziehenden Frau und ihres Sohnes Mickey. Mickey House. Der hat das Gefühl, dass sich etwas in ihm verändert und er langsam die Bodenhaftung verliert. Seine Mutter sieht er auf einmal mit anderen Augen, das Verhältnis zum eigenen Körper (vor allem zu den Ohren) ist gestört und alltägliche Schwierigkeiten sowie die aufkeimende Sexualität bekommen das Ausmaß antiker Tragödien – Pubertät eben.

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07.12.2016

Grenzland eine Reise

Dok, R: Andreas Voigt, D 1992, 90 min, OF

Kurzbeschreibung:

Vor genau 25 Jahren beschlossen Deutschland und Polen im „Vertrag über Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit“, aus dem jahrzehntelangen Nebeneinander ein freundschaftliches Miteinander zu machen. Doch wie sah dieses Miteinander in der Realität aus? Wie nahe standen sich Polen und Deutsche kurz nach dem politischen Umbruch in Mitteleuropa? War die Oder-Neiße-Linie immer noch eine Trennlinie, oder inzwischen zu einer verbindenden Nahtstelle geworden?
Plakat

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06.01.2016

Solidarność według kobiet / Die Frauen der Solidarność

Dok, R: Marta Dzido & Piotr Śliwowski, PL 2014, 103 min, OmdU

Kurzbeschreibung:

Die Doku erweitert die Erzählung der Geschichte der Solidarność um bisher unbekannte Personen und Ereignisse, die von fundamentaler Bedeutung für das Verstehen des gegenwärtigen Polens und seiner jüngsten Geschichte sind. Im Mittelpunkt stehen die Frauen – fast die Hälfte der mitglieder der Bewegung, die bisher kaum Beachtung fanden. Damit thematisiert der Film Probleme, vor denen auch andere europäische Gesellschaften stehen: Ausschluss von Frauen aus Entscheidungsgremien, Kampf um die Rechte der ArbeitnehmerInnen, ökonomische Migration und Arbeitslosigkeit.

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09.12.2015

Małe stłuczki / Kleine Dellen

Spielfilm, R: Aleksandra Gowin & Ireneusz Grzyb, PL 2014, 81 min, OmdU

Kurzbeschreibung:

Es wird entrümpelt, aussortiert, ausgemistet, versucht Ordnung zu schaffen und dann doch wieder nur Chaos ins Alte gebracht. “Kleine Dellen” erzählt die Geschichte von Asia (Helena Sujecki) und Kasia (Agnieszka Pawełkiewicz), zwei jungen Mädchen, klassische Antiheldinnen. Sie leben von Entrümpelungen und blicken etwas trocken derb in ihre Zukunft. Graue Lebensentwürfe treffen auf poetische Bilder getönt in Sonnenuntergangslicht à la Instagram.

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04.11.2015

Powstanie Warschawskie / Warschauer Aufstand

Dok, R: Jan Komasa, PL 2014, 87 min, OmdU

Kurzbeschreibung:

"Powstanie Warszawskie" und der Spielfilm "Miasto 44" haben mit Jan Komasa denselben Regisseur und erzählen mit unterschiedlichen Mitteln auch dieselbe Geschichte – das Drama vom Warschauer Aufstand. Während jedoch der fiktionale Film die Ereignisse vom Spätsommer 1944 aufwendig inszeniert, greift der Dokumentarfilm auf authentisches Bildmaterial zurück und übersetzt es mit enormem technischen Aufwand in eine Erzählung. Die bewegten Bilder wurden aufwendig und detailverliebt aufpoliert, mit Farben versehen und vertont. Dank der Hilfe von Lippenlesern lernten sogar die stummen Zeitzeugen der Aufnahmen, wieder zu sprechen.

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07.01.2015

Jesteś Bogiem / Du bist Gott

PL 2011/12, R: Leszka Dawida, 119 min, OmdU


Kurzbeschreibung:

Ein HipHop-Film als Kassenknüller – in Deutschland schwer denkbar, aber in Polen hat es dieser Film geschafft. Vermutlich auch deshalb, weil er nicht nur aus Rhymes und Beats besteht, sondern viel mehr ist. Das auf Fakten basierende Biopic über den Rapper Magik und seine Gruppe Paktofonika aus der ersten Rapper-Generation, die in den Neunzigerjahren aus den Betonburgen in den Charthimmel aufstieg, ist gleichzeitig ein Generationenporträt und eine Bestandsaufnahme der polnischen Gesellschaft um die Jahrtausendwende. Der Film wurde u. a. beim Polnischen Filmfestival in Gdynia und beim Filmfestival Cottbus (beste Regie) ausgezeichnet.
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03.12.2014

Dzień kobiet / Frauentag

PL 2012, R: Maria Sadowska, 92 min, OmdU

Kurzbeschreibung:

Sozialpolitik und Film – diese Mischung klingt weder nach Spannung noch nach großen Emotionen. Und doch schafft der preisgekrönte Film den Spagat zwischen der Heldengeschichte einer Frau im aufopferungsvollen Kampf gegen die Windmühlenflügel eines Großkonzerns und dem glaubwürdigen psychologischen Porträt eines Menschen, der in kleinen Schritten über seine Rolle als Rädchen im System hinauswächst. Gleichzeitig zeigt der Film, dass der Arbeitsalltag in Polen genauso hart und bisweilen zynisch ist wie in anderen Ländern Europas.

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08.01.2013

Mój rower / My Father’s Bike

PL 2012, 94 min, OmU


Kurzbeschreibung:

Ein paar Schnitzel im Kühlschrank und auf dem Tisch ein Brief, mit dem Barbara erklärt, dass sie nach Jahrzehnten ihren Ehemann verlässt – der zurückgelassene und von Krankheit gezeichnete Włodek tröstet sich mit seinem Hund und hin und wieder einem Gläschen Schnaps. Um seinem unglücklichen Vater beizustehen, kehrt der weltberühmte Pianist Paweł zurück nach Polen. Dort begegnet er wiederum seinem Sohn Maciek, der seit der Scheidung bei seiner Mutter in London lebt. Großvater, Vater und Sohn machen sich gemeinsam auf die Suche nach Barbara.

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4.12.2013

Bejbi blues

PL 2012, 98 min, OmU, R: Katarzyna Rosłaniec
 

Kurzbeschreibung:

Alles wäre für Natalia wunderbar, wenn nicht Antek wäre, ihr sieben Monate alter Sohn. Ist er etwa mehr als glitzernde Klamotten, die man nach Lust und Laune wechseln kann? "Bejbi Blues" ist ein wunderbarer Film über Unreife, Jugend, Mode und Verfehlungen junger Menschen. Mit ihrem zweiten Kinofilm nach "Galerianki" ("Shopping girls") gewann Katarzyna Rosłaniec 2013 den Gläsernen Bären der Berlinale-Sektion Generation 14plus.

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13.11.2013

80 milionów / 80 Millionen

PL 2011, 102 min, OmeU, R: Waldemar Krzystek

Kurzbeschreibung:

"80 Millionen" basiert auf wahren Begebenheiten, die sich 1981 in Wrocław kurz vor der Verhängung des Kriegsrechtes ereigneten. Nach zahlreichen Provokationen durch die Sicherheitskräfte scheint eine Eskalation der Konfrontation zwischen der Solidarność-Opposition und den kommunistischen Staatsorganen unvermeidlich. Eine kleine Gruppe von Solidarność-Anhängern plant einen Banküberfall, um 80 Millionen Złoty in Sicherheit zu bringen, bevor die Gewerkschaftskonten eingefroren werden.